Sand- und Staubprüfungen (Blowing Dust / Sand Prüfungen) werden durchgeführt, um die Wirkung von Staub bzw. Sand auf verschiedene Objekte zu beurteilen.
Die klassischen Prüfungen können IP-Schutzartenprüfungen IP5x und IP6x sein, die das Eindringen von Staub in Gehäuse untersucht.
Bei Sandtests werden eher die abrasiven Einflüsse untersucht. Als Beispiel sei hier ein Wüstensturm genannt oder das Fortbewegen eines Fahrzeugs, z.B. ein Hochgeschwindigkeitszug in der Wüste. Bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 100km/h entstehen hier Effekte wie die Entfernung von Schriften auf Etiketten, Verstumpfung von Glasoberflächen oder das mechanische Versagen von beweglichen Komponenten.
- DIN EN 60068-2-68
- DIN 40050 Teil 9
- DIN SPEC 79009
- Schutzart IP 5X und 6X
- IEC 529 Tabelle VII Fig. 2
- IEC 34-5 Fig. 2
- IEC 144
- DIN EN 60529
- VDE 0470 Teil 1
- DIN 40046 Teil 46, 47, 48 Prüfg. La, Lb, Lc
- DIN 40052
- MIL-STD-810G
- RTCA DO-160
- AECTP 300-3
- MIL-STD-202D
- MIL-E-5272
- MIL-C-9436
- MIL-STD-331
- DEF STAN 00-35 Issue 4 Part 3
Bei Sand-/Staubtests kann eine ganze Reihe von unterschiedlichen Ausfallerscheinungen bewirkt werden, u. a.:
- Eindringen in Gehäuse oder Kapselungen
- Änderung von elektrischen Eigenschaften (fehlerhafte Kontaktgabe; Änderung des Übergangswiderstands; Änderung der Kriechstromfestigkeit)
- Fressen oder Einschränkung der Beweglichkeit von mechanischen Teilen (Lagern, Achsen, Wellen, usw.)
- Verschleiß der Oberfläche (Abrasion)
- Verschmutzung optischer Oberflächen
- Verunreinigung von Schmiermitteln
- Verstopfen von Lüftungsöffnungen, Reduzierstücken, Rohren, Filtern, Öffnungen
Staubprüfungen für den Luftfahrtbereich werden zusammen mit einer Luftströmung durchgeführt, um das Eindringen von Staub in Produkte zu forcieren. Bei Geräten aus dem militärischen Bereich ist eine Luftgeschwindigkeit von bis zu 9m/s (32km/h) vorgesehen. Der Staub besteht in der Regel aus Talkum, Quarzsand, Feldspat und anderen Mineralien. Arizonastaub ist z. B. eine Kombination aus mehreren Komponenten, auch China Clay (Ton) wird teilweise verwendet. Die Korngrößen sind dabei kleiner als 150µm.
Sonderprüfungen können auch mit magnetischen Stäuben oder Stäuben welche Fasern aufweisen durchgeführt werden. So lassen sich Simulationen von Stäuben in Tunneln oder im Bergbau (Kohlestaub) nachstellen.
Sande werden bevorzugt mit Korngrößen von 150µm bis 850µm eingesetzt.