IP-Schutzarten, IP-Prüfung

IP-Schutzarten Prüfung

Bezüglich ihrer Eignung für verschiedene Umgebungsbedingungen werden die geschützten Systeme in entsprechende Schutzarten, sogenannte IP-Codes eingeteilt.
Die Abkürzung IP steht für International Protection. Im englischen Sprachraum wird die Abkürzung teils auch mit Ingress Protection (Schutz gegen Eindringen) übersetzt.
Wir prüfen Ihre Systeme auf Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern, Feststoffen und Wasser (IP Prüfung / Schutzartenprüfung)

Für die Codierung der IP-Codes gibt es verschiedene deutsche und internationale Normen. Alle hier angegebenen Normen sind gültig, unterscheiden sich jedoch im Änderungsstand und im Detail. Bei der Angabe von IP-Codes ist es für eine eindeutige Codierung notwendig, die Bezugsnorm anzugeben.

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IP
IP-Schutzarten Tests  Normen

  • DIN EN 60068-2-17
  • DIN EN 60068-2-18
  • DIN EN 60529; VDE 0470-1
  • DIN EN IEC 60034-5
  • ISO 20653
  • MIL-STD-810
  • NEMA 250
  • RTCA DO-160
  • VDE 0470-100
  • VW 80000
  • VW 80101
Wir bieten u.a. auch folgende Prüfungen an:
korrosion
u.a. nach folgenden Normen:

  • ASTM B 117-73
  • BMW GS 95024-3-1
  • DIN EN 60068-2-11
  • MIL-STD-810
  • RTCA DO-160
  • VW 80000

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Salznebelprüfungen
frost, klima
u.a. nach folgenden Normen:

  • DIN EN 60060-2-1
  • MIL-STD 810
  • MIL-E-5272
  • MIL-STD 883
  • MIL-E-5272
  • MIL-STD 202

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Klimaprüfungen
chemie
u.a. nach folgenden Normen:

  • RTCA DO-160G
  • DIN ISO 16750-5
  • MIL-STD-810G
  • VW 50180
  • Airbus ABD0100.1.6
  • BMW GS 95003-5

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Chemische Beständigkeit
Erläuterungen zum Test der IP Schutzarten

Diese Tests dienen dazu, die Sicherheit elektrischer Geräte bzw. deren Gehäuse nach innen wie nach außen zu gewährleisten. Dazu wird deren Konformität mit den unter IP-Schutzarten zusammengefassten Vorschriften überprüft. Die Abkürzung „IP“ steht für den englischen Begriff „International Protection“, doch m englischen Sprachraum wird es bisweilen auch als „ingress protection“ ausgelegt, also Schutz vor Eindringen, was die Aufgabenstellung auch korrekt umschreibt.

Denn das Eindringen von unerwünschten Fremdstoffen in das Gehäuse elektrischer Geräte stellt diese in den meisten Fällen vor große Probleme, bzw. führt zu ihrem kompletten Versagen. Daher gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die Dichtigkeit und Widerstandsfähigkeit der Gehäuse zu haben, da schon das Eindringen kleinster Partikelmengen fatale Folgen haben kann.

Es geht um Schutz in zweierlei Hinsicht: Einmal als Gewährleistung der Funktionsfähigkeit und zum anderen als Sicherheit für Benutzer bzw. auch Unbeteiligte, die zufällig in näheren Kontakt mit dem elektrischen Gerät kommen. Dies können u.U. auch Tiere sein, die vor Stromschlägen geschützt werden müssen.

Welche Schutzart für welches Gehäuse zutrifft, bestimmt sich durch die Produktart und den Verwendungszweck des Gerätes. Demgemäß werden die verschiedenen Produkte in unterschiedlichen Klassen einegteilt, denen verschiedene IP-Codes zugeordnet werden. In welche Klasse ein Gerät einzuteilen ist, resultiert vornehmlich aus dem Einsatzort und den dort herrschenden Bedingungen.

Dementsprechend müssen Prüfverfahren für die IP-Schutzarten versuchen, gängige Störeinflüsse an bestimmten Einsatzorten zu nachzuempfinden. Bei IP2X geht es beispielsweise um das simulierte Eindringen eines Fingers, bei IP3X um werkzeugähnliche Gegenstände, bei IP4X um Draht oder ähnliches. Es muss im Rahmen der Tests nachgewiesen werden, dass kein Zugang zu bestimmten Teilen möglich ist. Mit einer zweiten Ziffer wird der Schutz gegen Wasser beschrieben.

Definition der IP Schutzarten

Die Bezeichnung der Schutzart besteht immer aus den Buchstaben IP mit zwei angehängten Kennziffern. Diese definieren den Schutz gegen Fremdkörper, den Schutz gegen Berührung und den Schutz gegen Wasser. Zum Beispiel würde die Schutzart IP54 somit einen Schutz gegen Staub in schädigender Menge, vollständigen Schutz gegen Berührung und Schutz gegen allseitiges Spritzwasser bieten. Soll eine Schutzart nicht zutreffen bzw. nicht berücksichtigt werden, so wird diese Ziffer durch ein X ersetzt (z.B. IPX6). Zur genaueren Bezeichnung der Schutzart können die Ziffern noch durch definierte Buchstaben ergänzt werden. Die ISO 20653 definiert den Buchstaben K für die Kennzeichnung der Ausrüstung von Straßenfahrzeugen.

1. Kennziffer
ISO 20653 DIN EN 60529 Schutz gegen Fremdkörper Schutz gegen Berührung
0 0 kein Schutz kein Schutz
1 1 Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 50 mm Geschützt gegen den Zugang mit dem Handrücken
2 2 Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 12,5 mm Geschützt gegen den Zugang mit einem Finger
3 3 Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 2,5 mm Geschützt gegen den Zugang mit einem Werkzeug
4 4 Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 1 mm Geschützt gegen den Zugang mit einem Draht
5K 5 Geschützt gegen Staub in schädigender Menge Vollständiger Schutz gegen Berührung
6K 6 staubdicht Vollständiger Schutz gegen Berührung
2. Kennziffer
ISO 20653 DIN EN 60529 Schutz gegen Wasser
0 0 kein Schutz
1 1 Schutz gegen Tropfwasser
2 2 Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist
3 3 Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
4 4 Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
4K - Schutz gegen allseitiges Spritzwasser mit erhöhtem Druck
5 5 Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
6 6 Schutz gegen starkes Strahlwasser
6K - Schutz gegen starkes Strahlwasser unter erhöhtem Druck, spezifisch für Straßenfahrzeuge
7 7 Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
8 8 Schutz gegen dauerndes Untertauchen
9K - Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahl-Reinigung, spezifisch für Straßenfahrzeuge
- 9 Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahl-Reinigung, speziell Landwirtschaft

Prüfungen zum Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern

IP 1X

Prüfsonde D = 50 mm (Schutz gegen Eindringen von Fremdkörper >50 mm und zum Schutz gegen Berühren gefährlicher Teile mit Handrücken)

IP 2X

Prüfsonde D = 12,5 mm, gegliederter Prüffinger (Schutz gegen Eindringen von Fremdkörper >12,5 mm und zum Schutz gegen Berühren gefährlicher Teile mit Finger)

IP 3X

Prüfsonde D = 2,5 mm (Schutz gegen Eindringen von Fremdkörper >2,5 mm und zum Schutz gegen Berühren gefährlicher Teile mit Werkzeug)

IP 4X

Prüfsonde D = 1 mm (Schutz gegen Eindringen von Fremdkörper >1 mm und zum Schutz gegen Berühren gefährlicher Teile mit einem Draht)

IP 5X

staubgeschützt und zum Schutz gegen Berühren gefährlicher Teile mit einem Draht

IP 6X

staubdicht und zum Schutz gegen Berühren gefährlicher Teile mit einem Draht

Prüfungen zum Schutz gegen das Eindringen von Wasser

IP X1

Tropfwasser (senkrecht fallende Tropfen)

IP X2

Tropfwasser unter 15°-Neigung des Gehäuses

IP X3

Sprühwasser im Winkel bis zu 60°

IP X4

Spritzwasser aus allen Richtungen

IP X5

Strahlwasser

IP X6

starkes Strahlwasser

IP X7

zeitweiliges Untertauchen

IP X8

dauerhaftes Untertauchen

IP X9k

Hochdruck-Dampfstrahlreinigung

NEMA

In den USA werden Gehäuse nach der Norm NEMA 250 klassifiziert. Die folgende Tabelle erläutert welche Schutzklasse der IEC 60529 ungefähr welcher NEMA Klasse entspricht. Die beiden Normen sind nicht 100% deckungsgleich da die NEMA Klassifizierung noch weitere Testkriterien wie Funktionalität bei Vereisung, Gehäuse für Gefahrenbereiche, Ausschnitte für Kabeldurchführungen und weitere Dinge enthält welche von den IP-Schutzklassen nicht abgedeckt werden.

NEMA 250 DIN EN 60529
1 IP20
2 IP22
3, 3X, 3S, 3SX IP55
4, 4X IP66
5 IP53
6 IP67
6P IP68
12, 12K, 13 IP54