Ein kleiner historischer Ausflug in die Geschichte unseres Gebäudes
Während des Zweiten Weltkriegs wurden 1943 viele Holzbarracken auf dem Gelände der Firma Siemens in Berlin durch Luftangriffe zerstört. Auf der Suche nach einem Ersatz entwickelte Hans Hertlein das Konzept des "Normalschuppen".
Mit Hilfe genormter Teile konnte man einerseits in kürzester Zeit Bauten errichten und flexibel erweitern und andererseits durch den Krieg beschädigte Gebäude und Gebäudeteile in kürzester Zeit reparieren bzw. ersetzen. Das Konzept war so durchdacht, das nur 4 verschiedene Fertigteile benötigt wurden, aus welchen dann komplette Werkhallen erstellt werden konnten. Das Grundraster ist 5m x 5m, die Hallenfläche ist flexibel nutz- und erweiterbar, selbst ein Abbau mit anschliessendem Aufbau an anderer Stelle konnte erfolgen. 1944 wurden dann von der Firma Siemens mehrere Bauten aus diesen Fertigbauteilen errichtet. Das einzige nach dem Krieg verbliebene Gebäude dieser Behelfsbauten steht heute noch am Wohlrabedamm 13 und ist der Firmensitz der TechnoLab GmbH.
Es ist das einzige noch erhaltene Beispiel des genialen Fertigteilsystems welches von Hertlein in der Schlußphase des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurde und veranschaulicht deutlich die hohe konzeptionelle Qualität für den Industriebau unter erschwerten Bedingungen. Das "Baukastensystem" der Fertigteile für den Normalschuppen W540 ist ein beispielhaftes Ergebnis der kriegsbedingten Normung in Deutschland.
Quellen:
▸ Siemensbauten in Siemensstadt
Wolfgang Schäche
Manfred Strielinsky
Dietrich Worbs
Verlag Sabine Konopka
ISBN 3-924812-33-0
▸ Wikipedia